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Und wachte mit besondrer Freude auf.Ihr Lieben, mühet euch umsonst; ich soll
Mit meinem Tode Gott lobpreisen.“ –
Da
Erscholl das Haus vom stürmenden Geschrei
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Der Suchenden. Er nahm sie freundlich auf:„Bereitet, sprach er, diesen Müden noch
Ein Gastmahl – Ich bereite mich indeß
Zur Reise auch.“ Er ging und betete.
Und folgete mit vielen Schmerzen ihnen
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Zum Consul. Als er auf den Richtplatz kam,Rief eine mächtge Stimm’ im Busen ihm:
„Sei tapfer, Polykarp!“
Der Konsul sieht
Den heitern, schönen, ruhigsanften Greis
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Verwundernd. „Schone, sprach er, deines AltersUnd opfre hier, entsagend deinem Gott!“ –
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/315&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/315&oldid=- (Version vom 1.8.2018)