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Ueberlegung und Gewissen aufs würdigste gebrauchen. Nur Vernunft soll uns leiten; nicht Wahn und Abscheu. Wie es Krankheiten gegeben hat, da Menschen sich bei Leibesleben in Thiere verwandelt zu seyn wähnten, so könnte es in unsrer Zeit ausgelassener Begierden und sinnlicher Schwäche leicht einen fröhlichen Wahnsinn geben, der die Wolfswuth, (Lykanthropie) oder andre Verwandlungen bei Leibesleben trotzig spielte. Wahn regiere die Menschen nicht, sondern Wahrheit.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/224&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/224&oldid=- (Version vom 1.8.2018)