Der vorsichtig-aufgehobne Fuß des Elephanten ist ein zusammengekrümmter Affe in der vorsichtigsten Stellung; der vortretende so, wie die nachtretenden Füße werden von Thieren geformt, die Weiche, Stärke, Klugheit bezeichnen. So beim Elephant und dem Roß, bis auf den Rüßel, den Schweif, den Zaum, durch alle Bestandtheile des Geschöpfs, daß zur Bezeichnung Eines Gliedes oft die verschiedensten Thiergestalten mitwirkend sich zusammenfügen. Was nun auch die Bedeutung dieser Figuren im Ganzen seyn möge, (seys ruhige Weisheit im Gegensatz der schnellesten Macht, oder zwei Ideen, die die Mythologie des Volks näher angiebt) welche sonderbare Denkart, auf diese Weise symbolisch zu componiren, und jeden kleinsten Theil des Symbols mit überdachter Genauigkeit charakteristisch auszuführen! – Einem Volk, daß so zu imaginiren geneigt ist, dem sind zwischen Geschöpf und Geschöpf, so eigen jedes in seiner Art seyn mag, keine Mauern und
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/217&oldid=- (Version vom 1.8.2018)