an den Bären an, das Lob und Ehrfurcht ausdrückt; und die Kamtschadalen, (Itälmenen, gewiß kein feingesittetes Volk) haben eben diese Achtung oder Furcht vor Thieren, als wären sie, ihnen gleich, verständige Wesen. Alle, glauben sie, gehen gleich ihnen in die Unterwelt über, und suchen sich ihrer daher auch für diese Unterwelt zu versichern.[1] Von der Ente Aanguisch, einem singenden Seevogel, der sich in großen Schaaren auf ihren Gewäßern versammlet und die Accorde c, e, g und c, f, a in Chören anstimmt, haben sie die Musik erlernt; nach seinem Ton machen sie Aanguischlieder. So z. B. klagt der Liebende über seine gestorbene Braut, die er jetzt in einen solchen Singvogel verwandelt glaubt:
Auf den blanken See bist du gefallen,
Bist nunmehr zur Aanguisch-Ente worden;
- ↑ Stellers Beschreib. von Kamtschatka. Frankf. und Leipzig 1774.
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/214&oldid=- (Version vom 1.8.2018)