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Kanna
(Pflegvater der Sakontala, ein Bramin.)
Hört, ihr Bäume dieses heiligen Hains! ihr Bäume, in denen die Waldgöttinnen wohnen, hört und verkündets, daß Sakontala zum Pallast ihres Ehgemahls geht; sie, die auch dürstend nicht trank, bis ihr gewäßert waret; sie, die aus Liebe zu euch, nicht Eines eurer frischen Blättchen brach, sogern sie ihr Haar damit geschmückt hätte, deren größte Freude die Jahrszeit war, wenn ihr mit Blumen prangt.
Chor der unsichtbaren Waldnymphen.
Heil begleite sie auf ihrem Wege! Mögen beglückende Lüfte, ihr zum Genuß, den wohlriechenden Staub köstlicher Blüthen umherstreun! Teiche klaren Wassers, grün von Lotosblättern, sie erquicken, wo sie wandelt, und belaubte Zweige sie vor dem sengenden Sonnenstrahl decken!
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/208&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/208&oldid=- (Version vom 1.8.2018)