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Seite:Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin II.djvu/329

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und Händler zurück. Nicht nur in den Zollhäusern und an den unzähligen innern Schlagbäumen, sondern auch überall in den Handelsstädten drückt der chinesische Beamte nach Möglichkeit auf den Kaufmann; die Eintragung der Handelsscheine (einer Art Frachtzettel), die Beifügung der Stempel, welche bezeugen, daß die Waaren die oder die Straße passirt haben, alles dient dem Beamten als Gelegenheit, dem Kaufmann Mittel zum Leben abzuringen, deren Betrag er nach seinen Bedürfnissen oder Begierden bestimmt.

Hiernach läßt sich ermessen, wie theuer den Chinesen der Transport der Waaren vom Süden nach dem Norden im Innern des Landes zu stehen kommt, und warum die nach Kiachta liefernden Kaufleute den innern Straßen den bequemern, billigern und sicherern Weg von der Mündung des Jantse-kiang und von Fu-tscheu-fu nach Tien-tsin vorziehen. Von Kalgan gehen die Waaren nach Kiachta bekanntlich über Urga.

Die Karawanen, die nach Kuldscha und Tschugutschak bestimmt sind, nehmen ihren Weg von Su-tscheu nach Hami; von hier schreiten sie über das östliche Ende des Thian-Schan bei der Stadt Barakul (chines. Tschin-si-fu) und ziehen nun am Nordabhange des Gebirges weiter nach Hutschen, Urumtschi und Kurkara-ussu. Am letzteren Punkte scheiden sich die Wege; nach Kuldscha geht es in der früheren Richtung nach West weiter, die Straße nach Tschugutschak biegt nach Nordwest ab.

Von Hami führt noch ein andrer Weg am Südfuße des Thian-Schan nach Urumtschi über Turfan. Diese Straße geht über mehrere Ausläufer des Himmelsgebirges hinweg. Zuerst stößt sie zwischen den Bergen von Baurschin (72 Meilen von Urumtschi und 25 Meilen von Hami entfernt) und Schotai (21½ Ml. von Baurschin), die beide auf den Karten nicht angegeben sind, auf einen Bergrücken unbekannten Namens, durch welchen der Fluß Zagan Burgassu fließt; weiterhin führt die Straße zwischen den Bergen von Schotai und Turfan über das Waldgebirge Schotai; zwischen der Stadt Schotai und Chora-Burgassatu wird der Weg wieder durch ein hohes Waldgebirge unbekannten Namens gesperrt und geht endlich zwischen der oben bezeichneten Station (Chora-Burgassatu?) und Tutai über das Gebirge Burgassu[1]. Diese Straße gehört zu den Kronstraßen, auf welchen nur chinesische Beamte und Couriere reisen dürfen.

Nach Kobdo führt ein Weg von dem Centralmarkt Chinas, Hang-kao, auf der beschriebenen Karawanenstraße über Barakul bis Hutschen,


  1. Die Beschreibung dieser wichtigen, bis jetzt nicht bekannten Straße ist leider im Original so kurz und dunkel wie möglich.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Zweiter Band. Dietrich Reimer, Berlin 1867, Seite 314. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_II.djvu/329&oldid=- (Version vom 1.8.2018)