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Seite:Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin II.djvu/325

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Meilen (700 Seemeilen) hinauffahren, doch ist die Schiffahrt auf ihm nicht überall gefahrlos, in der Provinz Sy-tschuan setzen ihr Stromschnellen und Felsbänke bedeutende Hindernisse entgegen. Von den Zuflüssen des Jantse-kiang ist für den Handel besonders der Hang, an dessen Mündung Hang-kao liegt, von Bedeutung.

Der andre große Strom China’s, der Hoangho, ist wegen der Schnelligkeit seiner Strömung, der häufigen, in ihm auftretenden Sandbänke und der öfteren Veränderung seines Bettes ein wenig geeigneter Handelsweg und mehr durch seine Ueberschwemmungen und Verheerungen berühmt; er fließt in einem sehr erhöhten Bett, und auf seinem Unterlaufe können seine Gewässer nur durch hohe Dämme in ihrem Rinnsal erhalten werden. Bekanntlich durchbrach er vor mehreren Jahren einen Theil seiner Ketten, die nördlichen Dämme und ergießt sich jetzt, statt in das Gelbe Meer, in den Busen von Petscheli.

Aus den productiven Gebieten des südlichen und mittleren China führen in das nördliche zwei Straßensysteme: das Nankingsche oder östliche und das Huguangsche oder westliche. Zum Nankingsystem gehören drei Straßen: die Kantonsche, die Uferstraße und die Fu-Kian-Straße.

Alle diese Straßen münden in Peking, und die bequemste war ehemals die Nankingsche Wasserstrasse auf dem Kaiserkanal, der den Jantsekiang mit dem Pei-ho verbindet. Vor der Versandung des Kanals gingen auf diesem Wege von Süden nach Norden die Gegenstände erster Nothwendigkeit, namentlich Getreide, darunter das als Naturalabgabe entrichtete, und Ziegelthee, der dann vom Nordende des Kanals in die Mongolei und Mandschurei weiterbefördert wurde.

Alle Straßen des Huguang-Systemes führen über die am Jantsekiang dicht bei einander liegenden Städte Wutschang-fu und Hangkao, in denen die Hauptwege aus allen Theilen Chinas zusammenlaufen.

Zu diesem System gehören die aus den südlichen und südöstlichen Provinzen: Jünnan, Kuangsi und Sy-tschuan auf Hangkao führenden Straßen. Von hier gehen sie nordwärts in zwei Richtungen auseinander, in der einen auf Peking, in der andern nordwestlich über Singan-fu (Provinz Schänsi) nach Hun-tschan-fu in der Provinz Kanfu. Aus den Magazinen des letztern versorgen sich einerseits Tibet[1] über den Kuku-Nor, andrerseits Turkestan und die Dsungarei über Liang-tscheu und Su-tscheu.

Der Uebergang von dem einen großen Wegesystem auf das


  1. Nach Tibet führen noch zwei andere Straßen, die eine aus der Provinz Sy-tschuan, die andere aus der Provinz Jünnan.
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Verschiedene: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Zweiter Band. Dietrich Reimer, Berlin 1867, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_II.djvu/325&oldid=- (Version vom 1.8.2018)