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Seite:Zapolska Käthe.djvu/434

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um zunächst die Kosten der mehrmonatigen Pflege für sich zu behalten. Da diese Kosten sehr hoch waren, blieb für Käthe so gut wie gar nichts übrig.

Zwar fühlte diese im voraus, daß sie sich in die Sklaverei verkaufte, ward aber schon längst unempfindlich für alles, was ihr hier begegnete.

Im Vergleiche mit den körperlichen Beschwerden, der entsetzlichen Mattigkeit und dem wilden Schmerz, der ihr Inneres durchwühlte, erschien ihr alles übrige als Nebensache.

Madi bemühte sich zwar, ihr Mut einzusprechen, aber nur ganz in ihrer Art, d.h. sie schilderte ihr die schrecklichen Qualen junger Mütter, deren Zeugin sie schon war.

„Käthe, ich sage dir, das ist gar nicht zu beschreiben. Du wirst dich übrigens selbst davon überzeugen, ob es wahr ist und es mir später bestätigen. Wie mir aber scheint, übertreiben sie alle etwas.“

Jetzt war es stiller im Hause geworden, weil Fina für die Sommermonate zu Verwandten verreist und das kleine skrophulöse Mädchen – einfach an Entkräftung – gestorben war.

Niemand, außer Käthe, hatte es beobachtet, daß das Kind sichtlich hinschwand und das Köpfchen hängen ließ, wie ein welkendes Blümlein.

Eines Morgens lag es tot auf dem Strohsacke.

Zusammengekrümmt, wie ein Knäuel, war es entschlafen. Bleich und mit wie vor Verzweiflung geballten Fäustchen sah es aus, wie ein verhungertes Kätzchen.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 434. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/434&oldid=- (Version vom 1.8.2018)