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Seite:Zapolska Käthe.djvu/358

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Hastig wandte Käthe den Kopf ab.

Sie konnte nicht zusehen, wie jene aß und litt entsetzliche Qualen. Ihr war, als drehten alle Eingeweide sich ihr im Leibe herum und Tränen hüllten ihr die Augen in einen Nebel, durch den sie nichts mehr unterscheiden konnte.

„Das glaub ich schon, daß dir dies erste Nachtlager nicht behagt“, fuhr das Weib fort. „Wenn man aber keinen Kreuzer Geld hat, nagt man wie ein Hund am Knochen. Warst du auch schon im Loche?“

„Jawohl“, flüsterte Käthe.

„Na, dann hast du auch ohne weiteres ein Anrecht hier auf einen Platz. Sollte dich aber so ein Büttel fortjagen wollen, so sag ihm nur, du warst schon im Loch. Dann rührt dich keiner an.“

Käthe bedeckte das Gesicht mit beiden Händen. Ja! Unleugbar war sie schon polizeilich bestraft als nächtliche Ruhestörerin und Landstreicherin, und dies gab ihr, wie das zerlumpte Weib ihr mitgeteilt, ein Anrecht auf diesen Schlupfwinkel.

Auch hier also gab es Rechte und eine Schwelle, die man überschreiten mußte, bevor man einen Platz auf feuchter Erde und ein Stückchen Himmel über sich erhielt!…

Jetzt blickte das Weib auf die neben ihr Kauernde und stieß sie plötzlich in die Seite mit den Worten: „Na, und was hast du ausgefressen? Etwa gemaust oder einem die Augen ausgekratzt?“

Käthe schüttelte nur den Kopf. So etwas hatte sie doch nicht getan! Dennoch wollte sie diesem

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/358&oldid=- (Version vom 1.8.2018)