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Seite:Zapolska Käthe.djvu/252

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er bei irgend einer anderen, wo es ihm besser schmeckte!

Ach! An solchen Tagen wäre sie imstande gewesen, zu stehlen, um ihm nur etwas nach seinem Geschmacke vorsetzen zu können.

Verzehrte er aber alles und rieb mit Brot noch den Teller rein, so verstopfte sie sich vor Lachen den Mund mit dem Tuche. O, jetzt sah sie, daß sie für ihn doch die Einzige war.


Budowskis Genesung schritt inzwischen langsam fort, sodaß er demnächst aufzustehen hoffte.

Julia, die bisher der Möglichkeit beraubt war, den Geliebten wiederzusehen, beschleunigte tunlichst dieses Aufstehen, da sie wußte, daß sie gleichzeitig sich wieder zum Stelldichein einfinden könne.

Eines Abends erschien Johann noch zeitiger als sonst in der Küche, eingedenk, daß Käthes Namenstag war. Daher brachte er ihr eine mit gelben und blauen Blumen geschmückte Glückwunschkarte, unter der sich ein Bildchen befand.

Letzteres stellte einen Garten dar, in dem die Rosen ebenso groß waren, wie die Köpfe der dort lustwandelnden Gäste.

Eine Dame im gelben Kleide hielt in der Hand ein weißes Band mit der Inschrift in großen Lettern:

„Herzlichen Glückwunsch für Fräulein Katharina zum Namenstage St. Katharina l. J. als Zeichen freundschaftlicher Verehrung von Johann Viebig.“

Empfohlene Zitierweise:
Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/252&oldid=- (Version vom 1.8.2018)