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Seite:Zapolska Käthe.djvu/206

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Dies alles machte ungeheuren Eindruck auf die Versammelten, die mit Scheu und Entsetzen diesen Schwarzen vor sich sahen, welcher sich von Menschenfleisch nährte. Nur Johann begann wieder zu spotten. In der ersten Reihe stehend, achtete er gar nicht auf Käthes Aufregung und bemühte sich, der Menge vorzureden, der Menschenfresser werde sich demnächst auf sie stürzen und sich irgend jemand auswählen zum Auffressen.

Ein kleiner Schneidergesell verkroch sich sofort in den entlegensten Winkel aus Angst vor einem Überfall. Allgemeine Unruhe entstand in dem kleinen, engen Raume. Unwillkürlich drängten sich die Leute aneinander, ängstlich besorgt um ihre elenden Körper, die sie so mühsam ernähren mußten.

Der Ulan glaubte jedoch Johannes Worten nicht und wünschte Aufklärung. Weshalb ließ man die Leute hier herein, wenn das Scheusal wirklich ihnen etwas antun sollte? Nein, dies erlaubte der Magistrat nimmermehr und erteilte entsprechenden Befehl. Übrigens, sollte hier wirklich jemand aufgefressen werden, so wäre dies gewiß nur das „dicke Fräulein, welches dicht vor dem Vorhange stand.“

Aller Augen richteten sich jetzt auf Käthe, die in der Tat in der ganzen Versammlung das beste Material dazu darbot.

Beschämt und verlegen, schmiegte sie sich unwillkürlich dichter an Johann an, als suche sie bei ihm Schutz und Rettung. Dieser aber spreizte die Beine und schrie dem Ulanen zu: „Halt’s Maul, du Grünschnabel,

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/206&oldid=- (Version vom 1.8.2018)