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Seite:Zapolska Käthe.djvu/114

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siebenmal geht jedes Stück durch die Hände, bevor es auf die Leine gehängt wird.

Die Handflächen schwellen an wie ein Kissen vom starken Reiben und die Haut löst sich ab in Fetzen.

Käthe wußte, daß dagegen Glycerin etwas hilft. Zehn Pfennige aber ausgeben für die dummen Hände, das lohnte sich ihr nicht.

Auf der Kommode stand zwar ein Fläschchen, aber Käthe wagte nicht, um ein paar Tropfen zu bitten, damit die Herrin sich über solche Dreistigkeit nicht ärgere.

Außer ihrer Überbürdung mit Arbeit hatte Käthe noch anderes zu erdulden.

Obgleich nur eine arme Magd, liebte sie etwas Gesellschaft und Unterhaltung mit irgend einer zugänglichen Person. Bei Budowskis aber war Käthe immer mutterseelenallein, eingesperrt wie ins Gefängnis in der engen, dunklen Küche, wo sie hinter den feuchten Mauern kaum eine Ahnung hatte von den hellen Sonnenstrahlen des Frühlingsmorgens oder der erquickenden Kühle der hereinbrechenden Nacht.

Stumm schritt sie also in ihrem Käfig hin und her und unterdrückte die Worte, die sich ihr auf die Lippen drängten, wie auch das Bedürfnis nach Unterhaltung, indem sie sich bemühte, mit tiefen Seufzern, wie die einer verdammten Seele, sich einigermaßen zu erleichtern. Die ganze Brust und Kehle trug sie voller Worte, die sie aussprechen mußte, obgleich sie sich über deren Sinn oft selbst nicht klar war.

Frau Julia aber saß immer mürrisch und müßig im

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/114&oldid=- (Version vom 1.8.2018)