her… da steht es… Ein Samowar mit Zubehör… Preis ein Gulden und achtzehn Kreuzer… Übergeben an Julia Budowska, geborene Weiß, meine Ehefrau, und an Grete P., unsere Magd… Komm her… Lies selbst… Und damals war er noch wie neu… Sieh, hier steht es, von deiner eigenen Hand geschrieben:
Na, was sagst du nun? He?“
Und mit vor Wut zitternder Stimme zeigte er auf die Unterschrift. Frau Julia aber erwiderte nichts, sondern starrte unbeweglich hinaus in die Nacht.
„Jetzt aber“, fuhr die krächzende Stimme des Mannes fort, indem er mit schmerzlichem Gesichtsausdruck auf den durch Käthe auf den Tisch gestellten Samowar zeigte. „Barmherziger Gott, wie sieht er jetzt aus! Sieh nur, ganz verbogen und zerdrückt!“
Unruhig blickte Käthe nach der noch immer wie im Traume versunkenen Frau. Hatte sie etwa den Brief vergessen? Weshalb näherte sie sich nicht dem Tische, um ihr das verabredete Zeichen zu geben?
Endlich wagte sie es, sie anzureden:
„Gnädige Frau, das Wasser kocht schon!“ sagte sie und hob den Deckel von dem Porzellankännchen, welches den zerbrochenen Hals zwischen den beiden Fayencetassen emporreckte.
„Dummkopf!“ zischte der Mann wütend. „Dies
Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/072&oldid=- (Version vom 1.8.2018)