H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten | |
|
Nicht weit von der Stadt Warendorf im Münsterlande liegt ein Dorf, Eine geheißen. Als man dieses vor langem erbauen wollte, schickten die Leute vorher einen Abgesandten an den Bischof von Münster, mit der Frage, wie das Dorf heißen solle. Der Bischof aber fragte: wie viele Wohnungen das Dorf denn schon hätte? Die Abgesandten antworteten: Eine! Da sprach jener: Dann soll es auch Eine heißen!
In dem Fürstenthum Paderborn ist ein kleiner Fluß, die Becke, oder der Bullerborn geheißen, des Letztern von dem Geräusche seines Wassers. Vor Zeiten hat derselbe, eben wie das Meer, seine Ebbe und Fluth gehalten, und so oft er mit seinem Wasser nach der Ebbe wieder im Ausfluß gewesen, hat die Gipfel der umstehenden Bäume ein Wind mit vielem Geräusche bewegt, worauf denn das Wasser ausgestoßen worden. Als im Dezember des Jahrs 1630 die Hessen
H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten. Büschler'sche Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1831, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westph%C3%A4lische_Sagen_und_Geschichten_110.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)