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Seite:Von einem verlorenen Posten-Bernhard Endrulat-1857.pdf/290

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Bernhard Endrulat: Von einem verlorenen Posten. Ein Buch der Erinnerung an Schleswig-Holstein.

und Etheler der Weiße, einen gewaltsamen Tod erlitten, weil der Anblick der Herrscher den freigesinnten Bauern unerträglich war.

Solche Erfahrungen waren geeignet, von einer Wiederholung des gemachten Versuches abzuschrecken. Dithmarschen ward wieder mit den Besitzungen auf dem linken Elbufer bereinigt und von hier aus regiert. Fast ein volles Jahrhundert verging unter diesen Verhältnissen, da schlug wieder ein Graf von Stade, Rudolf II., der im Jahre 1135 zur Regierung gekommen war, seine Residenz in der Bökelenburg auf, ungewarnt durch das Schicksal seiner Vorfahren, nur dem Drange nach Erweiterung seiner Macht folgend. Das Trachten nach Befestigung der Herrschaft über das südliche Dithmarschen, und die beabsichtigte Unterjochung des zu jener Zeit noch freien nördlichen Theils, in der Rudolf eine Entschädigung für die kurz zuvor seinem Hause entrissene Grafschaft Salzwedel[1] erblickte, das waren die Gründe, welche den Grafen zu dem antrieben, was nach den Erfahrungen der Vergangenheit gewiß als ein gefährliches Wagniß angesehen werden, mußte.

Der Aufgabe, die sich Graf Rudolf II. gestellt hatte,


  1. Die Markgrafschaft Salzwedel war an das stader Grafenhaus kurz nach 1056 gekommen und fiel durch die Schlacht bei Aschersleben 1130 an die Grafen von Anhalt.
Empfohlene Zitierweise:
Bernhard Endrulat: Von einem verlorenen Posten. Ein Buch der Erinnerung an Schleswig-Holstein.. Gustav Carl Würger, Hamburg 1857, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Von_einem_verlorenen_Posten-Bernhard_Endrulat-1857.pdf/290&oldid=- (Version vom 1.8.2018)