und sie sich nach Swoyschin umsahen, merkten sie, daß dieser ganz grün geworden war und den Atem mühsam mit einer Art Widerwillen einzog.
„Was ist dir?“ fragte Bärenburg.
„Mir machen Leichen immer einen unangenehmen Eindruck,“ murmelte Swoyschin.
Der Abend war hereingebrochen, die drei Herren hatten ihre Quartiere im Schloß bezogen.
Das Zimmer des Feldmarschalllieutenants war gut gelüftet und ausgeheizt, die alten Möbel glänzten von frisch abgeriebener Politur, ein angenehmer Geruch von altem Holzwerk schwängerte die Luft, und ein altmodischer Strauß von bunten Herbstblumen stand auf dem Tisch. Man konnte sich schwer etwas Gemütlicheres ausdenken. Da er als verunglückter Reisender gepäcklos war, so hatte er nicht die Möglichkeit, sich für den Abend umzukleiden, aber immerhin drängten ihn seine Gewohnheiten dazu, sich ein wenig sauber zu machen vor dem Souper.
Er hatte um warmes Wasser ersucht.
Der Zimmerwärter, dem seine persönliche Bedienung anvertraut war, brachte es ihm.
Der Feldmarschalllieutenant nickte dankend; er hätte die Gesellschaft des alten Maresch weiterhin nicht ungern entbehrt, aber der alte Maresch hatte offenbar Lust, ihm dieselbe zu leisten.
Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/303&oldid=- (Version vom 1.8.2018)