und ab zu gehen. Bärenburg löste mit großer Geschicklichkeit schwierige Billardprobleme. Das Zusammenprallen und Weiterrollen der Kugeln unterbrach allein die Stille.
Jetzt blieb der Oberst vor dem Billard stehen. „Hm! Wissen Sie, Bärenburg, das dümmste ist, daß Swoyschin, wenn er bei seinen Abenteuern nicht mit der Verteidigungspredigt aus dem ‚Toggenburg‘ anfängt, doch eigentlich immer mehr oder minder damit aufhört! Er gehört zu dem gefährlichsten Don Juan-Typus – dem Typus, der am meisten Unheil anstellt – dem Typus des Don Juan, der stecken bleibt.“
„Das ist allerdings richtig,“ gab Bärenburg zu, „er sticht immer frisch und fröhlich mit seinem Liebesschifflein in See, und sobald das Wetter stürmisch wird, verläßt er das Schifflein, um sich auf die Insel der strengen Gewissenhaftigkeit – vor nachträglichen Vorwürfen zu retten. Es gelingt ihm geradezu großartig, sich die Vorwürfe vom Leibe zu halten. Darin ist er mir am merkwürdigsten.“
„Allerdings ist er darin recht merkwürdig!“ bekräftige der Oberst mit wegwerfender Betonung, und zornig fügte er hinzu: „Hol ihn der Teufel!“
„Herr Oberst, sagen Sie das nicht so laut,“ erwiderte ihm Bärenburg lachend, „niemand würde es mehr bedauern als Sie, wenn Sie der Teufel beim Wort nähme!“
Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 1, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/135&oldid=- (Version vom 1.8.2018)