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Seite:Ueber Mainz (1792).pdf/63

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manchmal solche Uebel, daß das gesteckte Ziel ganz verfehlt wird, und die Leute in ihren besten Jahren gar nicht mehr der Welt nützlich sind. Ich wunderte mich daher sehr, daß ich diese Anstalten im Trierischen Seminarium weit besser fand, als in dem hiesigen, da doch Mainz in Allem übrigen vor Trier einen so großen Vorsprung hat.

Bei dieser Gelegenheit auch etwas von der übrigen Geistlichkeit! Hier findet man viele, mit unter auch gelehrte Domherrn, ihre Pfründen sind sehr fett. Die Einkünfte des Domkapitels belaufen sich auf 380,000 Fl., wovon der Domprobst jährlich beinahe 40,000, der Domdechant aber 25,000 Fl. zieht. So oft man schon seit Febronius darüber geschrien hat, daß Ein Geistlicher zwo, drei bis vier Pfründen habe, so findest du hier doch noch mehrere beisammen, denn die Domherrn haben 3, 4 bis 6 Pfründen, und du wirst schwerlich einen unter ihnen finden, der nicht jährlich seine 10,000 Fl. Revenüen hätte.

Nächst dem Dom hat man sehr viele Korherrnstifter hier, z. B. das Stephans- das liebe Frauen- das Peter- das Albansstift u. a. m. Die meisten

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/63&oldid=- (Version vom 22.11.2023)