Zum Inhalt springen

Seite:Ueber Mainz (1792).pdf/161

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die diesem schönen Gebäude den größten Theil des Ansehens benehmen. Desto größere Ehrfurcht erregt aber sein Inneres, das freilich ein wenig dunkel ist. Man sieht hier verschiedne Monumente, die man ohne Erhöhung Meisterstücke nennen kann. Das erste, was sich dem lüstern Auge darbietet, ist eines von Melchior, welches dem Domprälaten von Dalberg errichtet wurde. Man wird es gleich bei dem Eingang von der Augustinergasse her gewahr, wo es rechter Hand an der Mauer angebracht ist. Der Prälat liegt auf einem Sarge auf der rechten Seite, in der Hand sein Brevier. Der unten angebrachte Kopf von Alabaster ist vortreflich gearbeitet. Vorher soll er sehr schön gewesen seyn; der Zahn der Zeit und die wenige Sorge dafür mag ihn aber so merklich verdorben haben. – Nicht minder sehenswürdig ist das Monument eines Grafen von Lamberg im Pfarrchor linker Hand. Der kaiserliche General hebt mit der einen Hand den Deckel des Sarges empor, streckt mit der andern den Kommandostab hervor, und schaut mit seinem gekräuselten Kopfe durch die Oefnung heraus. – Noch verdienen angemerkt zu werden das Monument des Erzbischofs

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/161&oldid=- (Version vom 22.11.2023)