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Seite:Ueber Mainz (1792).pdf/100

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Glück hat, seiner Gnaden oder Exzellenz vorgestellt zu werden.

Ich habe dir da mit schnellen Pinselstrichen ein Gemälde aufgestellt, dem gewiß nichts Uebertriebnes aufgetragen ist. Du magst es mit den Beschreibungen des übrigen Adels von Deutschland vergleichen, doch wird, wenn meine Sinne mich nicht trügen, das Resultat nicht vortheilhaft für Mainz ausfallen. Indessen darfst du nicht glauben, daß in dem Kreise der hiesigen Großen kein gutgesinnter und wohldenkender Mann sey. Um dich vom Gegentheile zu überzeugen, darf ich dir nur einen Freiherrn von Dalberg nennen, der auch Frankreich besucht, aber sich Menschenkenntniß und Wissenschaften erworben hat. Wem ist seine Aestetik unbekannt, durch die er sich unter den vorzüglichsten Schriftstellern Deutschlandes einen Rang erwarb? Er ist gegenwärtig Statthalter in Erfurth, und sucht sich daselbst zu seiner großen Bestimmung vorzubereiten. Du weißt, er wurde vor einigen Jahren zum größten Vergnügen aller Patrioten zum hiesigen Koadjutor gewählet. Welche schöne Hofnung blühet dem Mainzer in der Zukunft, wenn dieser Eingeweihte in den Fächern

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/100&oldid=- (Version vom 22.11.2023)