Mein lieber sun gang zuo dem dienst. ich hab dich wol vernomen. du solt mir geuöllig sein. Da sant der von Hatstat nach aim schneider vnd hieß ym vnd allen den seinen machen grüne klaider vnd úbernet mit ruoten vnd auch seim vetern Arbogast mit yn. Als nun die klaider gemacht wurden do legten sie die an. vnd gieng Arbogast mit der künigin zuo kirchen. do sprach sie von wanen kumt dir das neü klait. Arbogast antwurt. mein veter hat mir es geben. Da sprach sie. nun ist er doch ain alter schuoler er solt pillich wol gelert sein der kunst vnd mer schuoler vnder ym haben. Arbogast der was iung vnd ward vor scham rot vnd west nit was er zuo ir sprechen solt. Da sprach sie het ich ain schuoler ich hieß yn an den schaten sitzen vnd das antlüt weiß behalten. wenn aber ain schiff úber das mör füer úber die Haiden so müest er yn engegen kumen vnd sie mit den ruoten streichen. do west Arbogast aber nit was er sagen solt. vnd sagt es seinem vetern. do sprach er. sie maint wenn die haiden herschifften so sölt du dich mit andern in ain schiff setzen. vnd wider sie fechten. Allso kürtzlich darnach kament die mär wie das die Haiden kumen wärent das land zuo beschedigen. do eilt Arbogast mit andern in ain schif vnd hielt sich so ritterlich das sie mainten wär er nit gewesen sie wärent gen den Haiden nider gelegen.
Thomas Lirer: Schwäbische Chronik. Ulm: Konrad Dinckmut, 1486, Blatt 43r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Lirer_Schw%C3%A4bische_Chronik.djvu/87&oldid=- (Version vom 1.8.2018)