Es was in dem Jar nach der gebuort cristi vnsers herren hundert vnd in dem vierten iar ain kaiser zuo Rom des nam was Kurio. der het vier brüder. ainer hieß Antiochius. der ander Barochen. der dritt Schweffenhain. der vierd Elesechen. Vnd het ain weib die hieß Docka. Vnd drei töchter vnd acht sun. Nun was der vngelaub vast groß vnd merer vnd stercker dann der cristen gelaub. Vnd datzuomal thet Theonestus zuo Rom predigen den cristen glauben. vnd kam zuo der kaiserin vnd saget ir wie Cristus gemartert wär. vnd wie er der wär der alle ding geschaffen. vnd himel vnd erden gemacht hette. Vnd alle creatur dem menschen vndertänig müst sein. vnd auch wie Adam vnd Eua gemacht vnd geschaffen wäre worden. vnd das sie das gebot gottes úbergangen hette. vnd wir alle dardurch verloren wäre. Das het Cristus wider gebracht. vnd wär geborn worden von ainer rainen magt. Der lere vnd predig macht er so vil das er die kayserin zuo cristen gelauben bracht. das sie sich tauffen ließ haimlichen. Da ret sie mit dem kayser irem gemahel wie das sie ain cristen wär worden. vnd sagt ym der cristen gelauben vnd wer sie zuo cristenlichem gelauben gebracht hette. Da sandt er nach Theonestus. der bracht yn auch zuo dem glauben das er den tauff name. Da het Theonestus ains bruoders sun der was in dem fünfften iar. der hieß auch Theonestus. den het er auch bei ym. vnd leret yn die geschrifft vnd cristenlichen gelauben. Nun was er gar zuomal ain hübscher knab. den nam der kaiser Kurio zuo ym. Vnd in etwe vil zeit ward deß kaisers
Thomas Lirer: Schwäbische Chronik. Ulm: Konrad Dinckmut, 1486, Blatt 3r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Lirer_Schw%C3%A4bische_Chronik.djvu/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)