Da zuo mal was ain Babst der hieß Vrban. der gebot aller priesterschafft. das sie den paurn kain außrichtung täten vnd ym sie schickten die wider ir herren wärent. In dem ward zuo ym geschicket der paurn haubtman. vnd ym ward zuo buoß gegeben das er vnd die vnder ym wärent gewesen soltent zuo dem Babst Vrban gon. Sie kament zuo dem Babst. do sie nun etwe vil zeit da warent. do gab er yn zuo buoß das innigklichen gericht do deß geschlächtts innen wäre alleweg ewigklichen in. xv. iaren der drit tail gon soltent gen rom. vnd ain yeglicher an tragen ain weiß leine klaid. als lang vntz biß auff die füß vnd vngegürt. in stetten märckten vnd in dörffern. vnd parfuoß. vnd ain stab in der hand tragen. vnd die bärt lassen wachssen. Das geschach nach der gebuort Cristi vnsers herren neünhundert vnd zwaiundtzwaintzig iar. Die selb schlacht geschach an dem Rein. Vnd do ward ain kirchen gebauwen und gehaissen das Paradiß. Vnd Vlrich truchsäß von Diessenhoffen legt den ersten stain daran. Nun was ain Römischer Künig abgangen deß nammen was Ludwig. Do nun der selb gestarb. do warent zwen herren von Stauffen zwen brüder die warent von dem pluot des hertzogen von Schwaben. der ain hieß Ludwig vnd der ander Cuonrad. Der muotter was Graff Vlrichs von Helffenstain des iungen tochter. Vnd warent die brüeder vast vnainß. Vnd Cuonrad het innen Hochenstauff. do bauwet Ludwig ain schlößlin darbei dem gab er den nammen Stauffenegk. Nun was ain Graff von Ortenburg bey dem Grafen von Helffenstain an dem hoff der erwarb Cordulam der herren von Stauffen schwester. vnd fuort sie in Kerrentland[1] zuo seiner muotter
- ↑ Kärnten
Thomas Lirer: Schwäbische Chronik. Ulm: Konrad Dinckmut, 1486, Blatt 29r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Lirer_Schw%C3%A4bische_Chronik.djvu/59&oldid=- (Version vom 1.8.2018)