dem kaiser für das ain lömde wär das der iung herr nit ain rechter hertzog wär von Schwaben. vnd wie das er ain geraubt kind wär. Da das der kaiser vernam do rechnet er seim alter nach vnd kam in ain forcht das er der wär von dem die stim bei der mül geret hett. vnd wolt das aber für komen das er seiner tochter nit zuo ainem man wurd. vnd schrib ain brieff der kaiserin in dem enpfalch er ir als lieb ir leib vnd leben wär das sie den zaiger diß brieffs hieß töten. Den brieff enpfalch er dem iungen herren beslossen das er yn der kaiserin antwurte vnd niemant anders. Der iung herr verstuond in den sachen nit anders dann guots. vnd wolt die botschafft volenden vnd kam vnder wegen in ains gelerten wirtzhauß dem enpfalch er sein teschen von sicherheit wegen darin der brieff vnd anders ding lagent. Der wirt kam úber den brieff von seins wunders wegen vnd do er geschriben fand das die kaiserin yn töten solt do schrib er das die kaiserin dem iungen herren zaiger diß brieffs ir tochter gebe vnd ym sie zuo legte vnuertzogenlich. vnd beslos den brieff mit dem insigel gar höflich zuo on gebrechen. Da nun der iung herr der kaiserin den brief zaigt do gab sie ym die tochter vnd legt sie ym zuo. Die mär kament für den kaiser do befand der kaiser mit dem hertzogen von Schwaben vnd ander riter vnd knecht wie der iung herr was von graf Lüpolts weib in der mül geborn von dem die stim ym geweissagt het vnd sprach. Nun merck ich wol das gotes ordnung niemant vnderston mag. vnd vordert sein tochterman zuo dem reich. Künig Hainrich bauwet vnd stifft darnach Hirschaw das erst kloster an die stat der müle darin er geborn was worden. Allso kam künig Hainrich zuom Römischen reich. Vnd hieß yn Hainricus pius. er regirt. xvij. iar. vnd ligt zuo Speir
Thomas Lirer: Schwäbische Chronik. Ulm: Konrad Dinckmut, 1486, Blatt 57v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Thomas_Lirer_Schw%C3%A4bische_Chronik.djvu/116&oldid=- (Version vom 1.8.2018)