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Seite:Taras Schewtschenko. Ein ukrainisches Dichterleben. Von Alfred Jensen (1916).djvu/128

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ihnen eine Anweisung an den Küster und seine Tochter in Wilschana.

Mittlerweile hat Jarema sich von Oksana verabschiedet, denn er ist entschlossen, sich den Aufrührern beizugesellen. Lejba führt zugleich die Konfederierten nach Wilschana, wo sie den Küster töten und dessen Tochter fortschleppen. Nun folgen die kriegerischen Ereignisse einander schnell. Am 1. August, in der Nacht vor dem Makkabäustag (der Bartholomäusnacht in Paris entsprechend) haben die Verschwörer eine Zusammenkunft in einem Hain am Fluß Tjasmyn und sie schwören da den Polen Rache. Lose Lieder werden gesungen und sie verstummen erst, bis der Priester zum Gebet auffordert für die Befreiung der Ukraine von ihren Bedrückern.

„Weinet nicht, Brüder, denn für uns
und für rechtgläubige, fromme Seelen
die Kraft des Erzengels Michael!“

Im VII. Gesang („Beim dritten Hahnenruf“) wird um 2 Uhr morgens die Metzelei begonnen:

„In der Ukraine widerhallt es,
lang schon widerhallt es hier
und schon lange sind die Steppen
ganz gerötet von dem Blut.“

In der düstern Landschaft, die ausgestorben scheint und wo die Wölfe auf der Heide heulen, wandert Jarema nach der Stadt Tscherkassy traurigen Sinns, denn er kann des Gedankens an Oksana nicht entraten. Da läuten die Sturmglocken in allen Kirchen der Ukraine und es wird überall gefordert: „Nieder mit der Szlachta!“ Städte werden verbrannt, bis nach Wolhynien und Polissje; Honta „bankettiert“ und Saliznjak „härtet seine Damaskenerklinge“ und ruft: „Morde! morde! Entweder kommst du ins Paradies oder du wirst ein Osaul!“[1] Jarema erzählt, daß Oksana von den „Ljachen“ geraubt worden ist, er wird in das Register der Bande eingeschrieben und bekommt von nun an


  1. Offizier bei den Kosaken.