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Seite:Storm Der Schimmelreiter.djvu/57

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Da streckte Hauke ihr den Arm entgegen: „Elke, gib mir die Hand darauf!“

Ein tiefes Roth schoß unter die dunkeln Brauen des Mädchens. „Warum? Ich lüg’ ja nicht!“ rief sie.

Hauke wollte antworten; aber sie war schon zum Stall hinaus, und er stand mit seiner Furke in der Hand und hörte nur, wie draußen die Enten und Hühner um sie schnatterten und krähten.




Es war im Januar von Hauke’s drittem Dienstjahre, als ein Winterfest gehalten werden sollte; „Eisboseln“ nennen sie es hier. Ein ständiger Frost hatte beim Ruhen der Küstenwinde alle Gräben zwischen den Fennen mit einer festen ebenen Krystallfläche belegt, so daß die zerschnittenen Landstücke nun eine weite Bahn für das Werfen der kleinen mit Blei ausgegossenen Holzkugeln bildeten, womit das Ziel erreicht werden sollte. Tag aus, Tag ein wehte ein leichter Nordost: Alles war schon in Ordnung; die Geestleute in dem zu Osten über der Marsch belegenen Kirchdorf, die im vorigen Jahre gesiegt hatten, waren zum Wettkampf gefordert und hatten angenommen; von

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm:Der Schimmelreiter. Berlin: Gebrüder Paetel, 1888, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Storm_Der_Schimmelreiter.djvu/57&oldid=- (Version vom 1.8.2018)