mögte dem Mädchen wieder zum Feldgeschrey
dienen.
Pedrillo trit zu ihm.
Katelli. (faßt ihm mit der einen Hand den Degen und mit der andern vor die Brust) Sieh! den ganzen Knoten zerschneid’ ich dir. Der Vermummte, im Schlosse Montenegro’s mit dir sprechend, war der Priester, der jezt vor dir steht – und heißt Katelli. Und wenn die Tollheit dein Gehör verstopft hat, so fühl’s! (Er holt geschwind ein Stilet hervor und ersticht ihn. Pedrillo will mit dem Degen auf ihn zu, wankt aber. Katelli stößt ihn noch einmal und er fällt.) Ich will die Hölle nicht auf mich erboßen, daß ich dich hier schon zu Martern gewöhne! – Das ist das Ziel, wonach du so freventlich gestrebt hast, du Stöhrer häuslicher Ruhe, du Stöhrer heiliger Liebe! Da liegst du nun, beflekt mit Vatermord, Kindermord und allen Lastern, die menschliches Gehirn nur aushekken kann! – Ich folge dir; aber mit geflochtner Geissel folg’ ich dir! Bald, bald! – Du bebst den Weg hinab, umringt vom Rauchgewölk racheschreyendes Bluts; begleitet vom Gebet des Vaters um Strafe für das Blut seines Kindes; begleitet vom Gewimmer der Frommen und Bedrängten im Unglük, und diesem
Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/93&oldid=- (Version vom 4.2.2025)