Geist. Ich folge dir gewiß. Was muß es nicht
für ein gutes Sterben seyn, wenn man für seinen
Herrn stirbt.
(ab.)
Katelli allein.
Aber, Verstellung, wo nehm’ ich dich her? Du und deine Freundin, die Lüge, ihr habt noch nie in meine Seele gewohnet.
Katelli. (verhüllt sich etwas in Mantel). Pedrillo (kurz angezogen, den Degen unter den Arm haltend und den Huth ins Gesicht gedrükt.)
Pedrillo. (Im Hintergrunde der Bühne) Licht? Ich glaub’, ich find’ ihn. Wenigstens find’ ich hier doch Schutz für Regen und Sturm. (Nach einer Pause zu Katelli) Bist du ein Geist, oder wer bist du?
Katelli. Man nenne mich, wie man will. Meinen Namen sag’ ich keinen.
Pedrillo. Hast du Verrichtung hier?
Katelli. Eines Schurken harr’ ich, den ich aufspiessen will. Seinen Namen kann ich nicht sagen. Er lähmt mir die Zunge.
Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/72&oldid=- (Version vom 12.2.2025)