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Seite:Steltzer montenegro.pdf/71

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Seyn sie offenherzig gegen sie, und führen sie mit ihnen ihre Sache aus.

Katelli. Ja, Freunde! Wo soll ich sie suchen, in einem Lande voll Falschheit und Arglist? Ich machte mich zum verunglükten Mann in den Wellen des tobenden Meers, der sich nach ein Bret umsieht, um sich des Schwimmen zu erleichtern. Entweder er sucht umsonst, oder er findet’s und klimmet hinauf. Aber es ist zu leicht ihn zu tragen. Es schlägt um und wirft ihn noch tausend Schritte dem Tode näher. Solche Bretter sind spanische Freunde. Nein, ich will meine Last allein tragen. Offenherzigkeit ist ein Jek, der Kisten und Kasten für Jedermann aufschließt, und, wenn sie ausgepakt sind, fremde Hände mit seiner Waare wuchern sieht, ohne Nutzen davon zu haben.

Anton. Denken sie doch nicht so böse.

Katelli. Laß deine Philosophien jezt weg und geh! Fürchte nichts! Die gerechte Sache geht vor uns her! Alle Schuld fällt auf ihn. Er vertändelt sein Leben. Wenn er mir meine Franziska daheim führen läßt, so soll das Erbarmen meine Blutgierde unterdrükken. (horcht auf ein Geräusch hinter der Bühne) Geh’, Anton, hinten hinaus und halt dich rüstig!

Anton. (geht) Der Himmel sey dein Begleiter! Und wenn du fällst, so schikke mir deinen

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/71&oldid=- (Version vom 12.2.2025)