haben keinen Werth mehr! Sie sind abgesezte Münze!
Heuchelnde Schmeichler sind die Männer des
Glüks!
Hieronimus. Ihr Urtheil ist zu allgemein! Der aufgebrachte, zornige Mann spricht noch aus ihnen. Ich will ihnen rathen, und als ein Freund beystehen. Folgen sie mir jezt und suchen sie sich erst Ruhe auf. Der Schlaf wird die Schrekkenbilder auslöschen, die mit so tiefen Zügen in ihr Herz geäzt sind.
Monten. Schlaf? Der Todesschlaf wird mein erster wieder seyn. Mein Herz predigt’s mir.
Hieronimus. Martern sie sich mit diesem heßlichen Wahn nicht. Sie werden ein Selbstmörder. (Hilft ihn vom Stuhl auf und führt ihn ab) Ist ihnen dieser Name so kleindeutend?
Monten. Ich fürchte jede Sünde, ich fürchte auch diese. – – Sie sollen bey mir bleiben, bis ich ins Grab sinke. Hören sie das ängstliche Schlagen meiner Brust? Es wird bald, bald mit mir aus seyn. Höchstens wenige Tage noch bin ich Bürger dieser argen Welt.
(beyde ab.)
Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/66&oldid=- (Version vom 12.2.2025)