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Seite:Steltzer montenegro.pdf/58

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Katelli. Nein! (zum Priester) Mörder! du hast sie ermordet. (will mit den Degen auf ihn zu.)

Anton. (fällt ihm in den Arm) Was machen sie, lieber Herr? Besinnen sie sich doch.

Monten. Lerne Mäßigung von mir. Bedenke die Schärfe des heiligen Gerichts, und die Ehrfurcht, die wir ihm schuldig sind. Vergreife dich nicht an einer geweyhten Person.

Katelli. Nein, das will ich nicht; thu’ ich nicht! Der heilig! (faßt ihn vor die Brust) Du heilig? Ein Mörder bist du!

Priester. Sie wollen nicht gütlich gehen. Wache!

Katelli. Wer mich anrührt, ist nur noch zwey Schritte vom Kirchhofe.

Priester. Folgen sie, oder ich nehme Franziska. (tritt näher an Franziska.

Katelli. Kein Wort mehr, Priester, oder du wagst dein Leben.

Monten. Gehe mein Sohn; reine Unschuld begleitet dich.

Katelli. Ich gehen und Franziska halb tod zurüklassen? Sie vergebens ihren Katelli rufen lassen? – Und ich mit dem Auswurf des menschlichen Geschlechts über die Strasse gehen? Nein, Lieb’ und Ehre binden meinen Fuß.

Monten. Folge, mein Sohn. Zu deinem und unser aller Besten rath’ ich’s dir. Geh, eh

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Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/58&oldid=- (Version vom 12.2.2025)