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Seite:Steltzer montenegro.pdf/48

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Alles, was da ist, würde auf uns einstürzen, würde uns vest halten. Wir finden Wache; wir finden Zeugen bey der Hochzeit.

Niklas. An Wache wird’s freylich nicht fehlen, das weiß ich; und darum müssen wir eilen. Wenn wir zeitig kommen, wird uns doch keiner vermuthen, weil sie nicht glauben können, daß wir Kundschaft haben. Zeugen haben sie nicht, das weiß ich, und die Paar steife Kerl, die, wie das Mädel sagt, noch im Hause sind, werden’s auch nicht ausmachen. Ich gehe jezt hinaus, und erwarte sie draussen. Um zwey Uhr gehen wir hinten in Montenegro’s Garten. So oft sich ein alter Kauz sehen läßt, verbergen wir uns. Werden wir von ihm entdekt? Gut! so verständigen wir ihn auf gut Spanisch, daß er’s nicht wiedersagen muß. Sie verstehen mich.

Pedrillo. Und dann sind wir weiter nichts, als die Wölfe, die den Hirten fressen, und die Heerde laufen lassen.

Niklas. Hören sie nur weiter. Wir warten alsdenn, bis sie auf ein Häufchen beysammen sind; bis der Pfaff sie einsegnen will, damit sie die Trauung und die Leichenpredigt für ein Geld haben. Husch! springen wir hervor. Das Unerwartete wird sie wehrlos machen. Der Pfaff wird froh seyn, wenn er mit dem Leben davon kömmt, und die alten Bedienten, diese dürren klapperichten Gerippe sind leicht

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/48&oldid=- (Version vom 12.2.2025)