Pedrillo. Darauf soll’s auch nicht ankommen.
Ich sag’s dir aber; plappere nicht!
Kamilla. Ich will wohl Wort halten. Ich komme ja auch erst heut Abend zu Hause.
Pedrillo. Und wenn du’s bis dahin bey dir behältst, meinst du, ist’s lange? – Es ist gut, Mädchen. Geh nur. Ich habe Arbeit.
Kamilla. Ihre Dienerin, gnädiger Herr. (ab.)
Pedrillo und Niklas.
Niklas. Entweder die Hexe ist schlau, oder hat aus Geldgierde oder Dummheit die Wahrheit gesagt. Aber auf beiden Seiten sind wir betrogen; die Zeit ist gewiß schon verplaudert. – Doch machen sie nur, daß wir fertig werden. Hofnung ist noch da – Aller Vermuthung nach, ist heute Nachmittag Hochzeit. Denn Morgens war die Verlobung; dazu war ich, als Zeuge, gebeten.
Pedrillo. Die Bedienten haben sie gewiß fortgeschikt um fürs Gerede sicher zu seyn. – Aber hör, Niklas! Ich habe das Ding vorhin überdacht. Dein Plan ist nicht sicher. Wie kommen wir unentdekt in Montenegro’s Garten? Sey’s auch! Wo wollen wir uns verbergen? Wird nicht Volks genug den Garten durchkreuzen? Ja, machten wir auch ein Meisterstük, könnte das ohne Zetergeschrey abgehen?
Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/47&oldid=- (Version vom 12.2.2025)