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Seite:Steltzer montenegro.pdf/46

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wenn sie hörten, daß Franziska einen andern heirathe, so – Ach! sie fürchten sich sehr für sie. Drum will Franziska auch nicht in Spanien bleiben. Der junge Herr hat ihr überdem so viel schönes von Mailand erzehlt.

Pedrillo. Also sprechen sie wohl recht viel von mir?

Kamilla. Ja wohl. Aber wenn ich dazukomme, pumps! sind sie stille. Nur, daß ich zuweilen noch ihren Namen nennen höre.

Pedrillo. (vor sich) Ich sehe wohl, in dem Hause ist die Behutsamkeit mit ihrem ganzen Hofstaat eingekehrt. (laut) Ist Katelli denn reich?

Kamilla. Ja wohl! Der muß recht reich seyn, weil er so viele Geschenke im Hause austheilt. (Sieht das Geld in der Hand an) Aber, daß sie mir so viel Geld geben für nichts und wieder nichts. Sie müssen doch noch ein besserer Herr seyn, als Katelli.

Pedrillo. Das verdienst du schon, weil du so ein dreistes Mädchen bist. Aber, hör! Umsonst sollst du’s auch nicht haben. Du muß nun auch hübsch verschweigen, daß du bey mir gewesen bist. Keiner muß es wissen, als mein Haus.

Kamilla. Sie sollen einmal sehen, wie ich schweigen kann. Ich bin so nicht, als meine Herrschaft denkt. Aber machen sie nur, daß ich recht bald mit meinen Jakob Hochzeit machen kann.

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Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/46&oldid=- (Version vom 12.2.2025)