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Seite:Steltzer montenegro.pdf/45

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Niklas. (zu Pedrillo) Rufen sie ihren Bedienten zum anziehen. Wir haben keine Zeit zu verliehren.

Pedrillo. Das ist aber auch nicht gut, daß dir der Alte nicht mehr traut. (fängt an sich anzuziehen.)

Kamilla. Im Grunde ist’s mir auch einerley. Weiter sagen dürft’ ich’s doch nicht, denn er hat mir gesagt, daß ich noch vielmehr von seinem Herrn haben sollte, wenn ich zu allem hübsch stillschwiege, und’s nicht unter die Leute brächte.

Pedrillo. Also willst du doch so gern schweigen lernen? Das pflegen sonst die Weiber nie zu wollen. Für den guten Vorsatz, Mädchen, will ich dir auch etwas schenken. Ich seh’, es ist bey dir gut angewandt. (gibt ihr Geld)

Niklas. (lacht) Vortreflich angewandt.

Kamilla. Das hab’ ich ja nicht verdient. Wenn es aber aufs Anwenden ankömmt – daran soll’s nicht fehlen. (sieht die ganze Scene durch das Geld an)

Pedrillo. Aber du mußt doch schon einmal zu viel geplaudert haben, daß dir keiner traut? Oder traust du mir nicht?

Kamilla. Ja, sie denken denn, ich werd’s, weil Jakob mein Bräutigam ist – Ach sie wissen ja wohl, was ich sagen will.

Pedrillo. Nur heraus!

Kamilla. Sie denken denn, ich sag’s hier im Hause wieder; und weil sie böse werden würden,

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Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/45&oldid=- (Version vom 12.2.2025)