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Seite:Steltzer montenegro.pdf/44

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aber wen? damit ist sie nicht herausgekommen. Ich kann’s aber noch nicht glauben, was sie da sagen; man erführe ja wohl etwas davon. – Ich habe sie immer für so böse auf unser Haus gehalten; aber sie sehen ja doch so freundlich aus!

Pedrillo. Bey solchem netten Mädchen muß man ja auch nicht barsch aussehen. (streichelt ihr das Gesicht) Weißt du denn nichts neues Mädchen? Nichts von Franziska’s Hochzeit?

Kamilla. Ja, du grosser Gott! die ist, wie gesagt, im weiten Felde. Da ist noch weder an Putz noch an sonst etwas gedacht. Erst Verlobung und denn Hochzeit, wenn’s anders mit dem jungen Herrn schon richtig ist.

Pedrillo. Kann denn die Verlobung nicht ohne dein Wissen vollzogen seyn?

Kamilla. Wenn ich das nicht einmal hätte erfahren sollen! Doch, wer weiß auch? Es ist wohl heute Verlobung, wenn sie so in der Stille gehalten werden kann. Da ist mit dem Kleidern gekramt; da ist das Haus von der Herrschaft soviel durchlaufen! Aber sie haben ja alle Leute fortgeschickt! Wer sollte denn aufwarten? Anton und noch so ein Paar steife Graubärte sind zu Hause geblieben; und die werden’s doch nicht ausmachen? Man erfährt auch gar nichts. Es ist jezt recht arg in unserm Hause. Und der alte Anton ist gegen mich der Allerschlimste.

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Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/44&oldid=- (Version vom 12.2.2025)