Ein Wohnzimmer des Pedrillo.
Pedrillo sitzt und schreibt. Niklas kömmt bald in Priesterkleidern dazu.
Niklas. So emsig?
Pedrillo. Ein Dutzend Todesurtel.
Niklas. Immerhin, wenn’s nur meinem Kopf nicht gilt.
Pedrillo. (steht auf) Nun? alles gut?
Niklas. Mehr, als gut. Wenn so ein Kopf drüber kömmt! (auf sich zeigend)
Pedrillo. Ist sie mein? Hast du den Alten bange gemacht?
Niklas. So weit noch nicht! zu diesem Sprunge sind meine Beine zu kurz. Der alte Kerl ist ein barscher Kopf. Fuhr mir da entgegen, als wenn er einen Zinsbauern vor sich hätte, und pakte mir so viel Schelme auf, daß meine Achseln sie kaum schleppen konnten. Endlich kam da ein junges Gesicht, Katelli, oder – weiß der Teufel, wie er heißt, mit ihrem Augapfel dazu, und theilte so garstige Bissen aus, daß sie kein anderer, als ich, der solche Speisen gewohnt ist, würde verdauet haben. Ich hätt’ ihm
Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/36&oldid=- (Version vom 3.2.2025)