aufspüren, um seine Rache zu sättigen. Bedenk!
Franziska schlägt die Hand des Sekretärs des Größten
nach dem König, gegen die Hand eines gemeinen
Italieners, aus; Belügt ihn vorher, daß sie
nie heirathen will. Wenn du das alles überdenkst,
so wird’s deinen Augen dunkel werden.
Katelli. Und lassen sie ihn toben. Mein Arm ist stark genug, ihn zurük zu stossen. Ich will ihm Wassers genug entgegen gießen, sein Feuer zu löschen.
Mont. Wird der Muthige zulezt nicht unterliegen müssen, wenn ihn Tükke und Satanslist zugleich bekämpfen?
Katelli. Und wer wird’s ihm sogleich sagen, daß Franziska mein ist? Geheim wollen wir den Segen eines fremden Priesters empfangen; und dann nehme ich meine Franziska in den Arm, und reise im Schutz der düstern Nacht und unter meinen und meines Antons wachsamen Auge mit ihr nach Mailand.
Mont. Und Mailand ist das Ende der Welt, mein Sohn, so, daß er euch nicht folgen könne? Der Arm des Königsfreundes reicht weit. Ringe deine Hände und schüttle den Kopf!
Katelli. Tausend gezukte Schwerdter wachen in Mailand über die Bosheit. Es wird dort zu viel Licht um ihn seyn, als daß er Rache könnte strömen lassen. Vor dem Richterstuhl Gottes klag’ ich mich selbst an, wenn er uns schaden soll.
Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/32&oldid=- (Version vom 20.1.2025)