Witterung. O, es ist ein Wesen und ein Eylohy
in der Welt, daß man die Zähne drüber zusammenstoßen
mögte. Mensch was bist du?
Franziska. Aber, lieber Vater er muß doch Vorwand gehabt haben?
Mont. Nichts, als eitle Worte, Kind. Ich kann dir das jezt nicht sagen. Wir, Katelli; wollen nachher weiter drüber sprechen.
Franziska. Ach! lieber Vater, wenn ich recht muthmaßen sollte!
Mont. Denkst unrecht. Geldschneiderey, weiter nichts, Franziska! Wenn du mich liebst, so vergiß es! – Aber, Kinder, wo seyd ihr denn so lange gewesen? Kann man euch denn niemals sprechen, wenn man will.
Franziska. Vorhin waren wir hier im Garten und jezt haben wir sie gesucht.
Mont. Und warum, Mädchen?
Franziska. Ich habe etwas begangen, das ich ohne ihren Willen nicht hätte thun sollen. Sie werden’s mir verzeihen; es ist nichts böses. Ich habe – meine Hand vergeben.
Katelli. Und mir sie gegeben. O, sie lächeln, Vater. Ich kann sie mit allem Recht nun so nennen. Nicht?
Mont. Seyd ihr schon so einig? Ich habe schon längst eure Neigungen gemerkt; schon längst eingesehen,
Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/29&oldid=- (Version vom 20.1.2025)