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Seite:Steltzer montenegro.pdf/20

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Kamilla. Ich hab’s ihm immer gesagt, daß er zu mistrauisch wäre. Denk er doch – solche gute Leute wie unsere Herrschaft! Franziska macht mir alle Tage Geschenke, und der garstige Pedrillo gibt seinen Leuten nichts. Jakob hat noch keinen Pfennig von ihm gesehen.

Anton. (vor sich) Was doch das liebe Geld nicht kann! (laut) Verzeih sie mir! Man spricht ja wohl so etwas hin. – Mein Herr ist ihr auch recht gut, und was das Beste ist – Seh sie nur! (er nimmt ein Goldstük aus der Tasche) weil sie so fein artig gewesen wäre, und wenn sie’s ferner seyn wollte, so sollt’ ichs ihr –

Kamilla. Ey! Geb er her, Anton! Sein Herr ist doch auch ein gar scharmanter Herr! Ey! Hm! er soll auch einmal sehen, was ich ihm nun so alles erzehlen werde, was ich von meinem Jakob höre.

Anton. Und ihrem Jakob nichts wieder sagen?

Kamilla. Ach, nein doch! Das leidet Jakob nicht einmal. Geb’ er nur her!

Anton. (gibt’s ihr) Da hat sie’s. Aber, aber! Es folgt mehr, wenn sie’s darnach macht.

Kamilla. Ich will mich auch recht bey seinem Herrn bedanken. Bedanke mich auch bey ihm, Anton.

Anton. Das hat sie bey mir so wenig, als bey meinem Herrn nöthig. Er will’s nicht. Er ist kein Liebhaber von solchen Umständen, und ich gar nicht.

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Anonym (= Christian Julius Ludwig Steltzer): Franziska Montenegro. 1781, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steltzer_montenegro.pdf/20&oldid=- (Version vom 5.2.2025)