Gedicht nicht enthalten ist. Brentano wird die Romanze wahrscheinlich von Schreiber an sich genommen haben, so dass er die Urform wie die Nachahmung in Händen hatte (vgl. unten S. 113). Und somit wären wir auch zu den Beiträgen der Frau Pattberg zurückgelangt. Den Inhalt derselben bildet der Odenwald mit allem, was dort Natur und Volksphantasie geschaffen hat. Sie beginnen erst in dem Jahre 1807. Kein einziger ist mit vollem Namen unterzeichnet, sondern nur mit den Anfangsbuchstaben A. v. P–g., A. P–g., A. P. oder P. Läge jedoch innerlich der geringste Zweifel für meine Deutung dieser Zeichen auf Frau Auguste (von) Pattberg vor: der formelle Zusatz Schreibers zu ihrer „Nachricht von einigen Volksfesten“ (unten S. 104), dass sich darin die leise Klage und Hoffnung eines zarten weiblichen Gefühls ausspreche, müsste ihn entkräften. Das Zeichen P. führt allein die Volkssage von der Burg Schwarzach (unten S. 104), woraus ich jedoch nicht folgere, dass ihr auch anders geartete Stücke der Badischen Wochenschrift wie z. B. das über Titel angehören müssten. Die Schilderung des Neckarthales bis Heidelberg (unten S. 97) mit ihrer wärmeren Betonung von Neckarelz und mit zahlreichen Hindeutungen auf die im Volksmunde umgehenden Sagen ist gleichsam der Hauptstamm, von dem sich die übrigen Einzelsagen abzweigen.
Der Anlass zur Schilderung des Neckarthales war in einem früheren Artikel der Wochenschrift gegeben. Diese hatte in ihrer zweiten Nummer, 9. Januar 1807, eine Beschreibung „Das Badische Neckarthal“ gebracht, die „–tz“ unterzeichnet ist. Wer hier gemeint ist, weiss ich nicht; doch muss dieser Mitarbeiter zu den nächsten Freunden der Frau Auguste Pattberg gehört haben. Denn als er im Juni 1807 (Nr. 23, Sp. 353) wieder auf das Neckarthal zu sprechen kam, erzählte er auch von den Herren der alten Burg Landesehre, die die Feste Neuburg bauten und das Dorf Aliza, d. i. Elz, schufen: „Sie wurden Templer, und noch steht ihre Wohnung und Kirche: diese einfach und stark: jene lieblich und mild, und noch ist nicht entflohn der Geist und die Tugend der Ritter: denn unsre Freundin, A. P., vereinigt sie beide auf immer.“ Und Frau Auguste Pattberg liess in einer Oktobernummer (unten S. 106) ein Gedicht „An meinen Freund –tz in C.“ drucken, in dem sie gemeinsam mit ihm zu Neckarelz verlebter, innigvertrauter Stunden gedenkt. Jene erste Beschreibung also fängt da an, wo Jaxt und Kocher in den Neckar münden, und schliesst mit Neckarzimmern ab. Es war also für Frau Pattberg neben dem Heimatsgefühl noch ein persönliches Moment, das sie bestimmte, die Fortsetzung zu
Reinhold Steig: Frau Auguste Pattberg geb. von Kettner. Koester, Heidelberg 1896, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Steig_Frau_Auguste_Pattberg.djvu/16&oldid=- (Version vom 1.8.2018)