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Seite:Sponsel Grünes Gewölbe Band 2.pdf/280

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St. Georg auf springendem Pferd im Kampf gegen den Drachen auf ovalem Sockel aus vergoldetem Silber getrieben. St. Georg in antiker Rüstung, auf dem Helm ein schwarzlackierter Adler, in der Rechten das Schwert, zum Schlag ausholend, in der Linken ein ovaler Schild, auf dem das Monogramm FAC mit dem Kurhute Augusts des Starken eingraviert ist. Der ovale getriebene Sockel enthält auf Waldboden aufgesetzte Eidechsen, Schildkröten, Frösche, Schlangen und Schnecken aus weißem Silber. In dem Rachen des Drachen die abgebrochene Lanze. Alle drei Köpfe sind abnehmbar. Die Tierkörper getrieben, graviert und gepunzt. Der Sockel hat in seiner glatten Einkehlung aufgesetzte durchbrochene silberne Rosetten und vier vergoldete Bügel, der untere gewölbte Rand hat ziseliertes Rankenwerk vermischt mit Akanthus. Auf dem Schild soll früher das Wappen von Sachsen-Merseburg sich befunden haben, aber auch wohl schon als späterer Zusatz, da das Stück angeblich dem Kurfürsten Christian II. von seinem Bruder Johann Georg vor 1610 geschenkt wurde. Auf der Breitseite am Rande des Sockels und auf dem Zapfen des Pferdekopfes die Beschaumarke von Nürnberg und die Meistermarke R 3142 von Hans Keller, Meister 1582, Geschworener 1601. (H. 52 – IV. 124.)