Erzieher zum Geiste
oder
Lichtstrahlen aus den Werken deutscher „Ehrenrichter“.
(Einige Proben.)
Aufgeknüpft?! oder Niedergeknallt?!
von
Erich Schlaikjer – Berlin.
(Wiederabdruck aus der „Welt am Montag“ vom 11. April 1910.)
Wenn mein verehrter Kollege Schlaijker
einen überführten Sünder öffentlich vermöbelt,
so ist es allemal ein Genuß, seine Auslassungen
zu lesen. Er verfügt über das große, starke Pathos des öffentlichen Anklägers... nur
hätte mein verehrter Kollege sich sagen müssen,
daß er einem Siegfried Jacobson und Theodor
Lessing zu große Ehre antut, indem er seine
schönen großen Gaben an solche Kreaturen verschwendet.
Aus einem Artikel von Karl Schneldt
in der „Zeit am Montag“ vom 18. April 1910.
“In einem Blättchen, das nach Maßgabe seiner bescheidenen Kräfte der konzentrierten Theatervergiftung dient, veröffentlichte kürzlich ein Herr Theodor Lessing einen Artikel, der selbst an dieser Stelle durch eine ungewöhnlich hämische Gesinnung aufzufallen vermochte. Im Besonderen machte es Herrn Lessing ein untergeordnetes Vergnügen, dem Juden Lublinski die Kleider vom Leibe zu reißen, obwohl er seinen Artikel in einer Weise zusammenmauschelte, die auch im Herrenfeld- Theater eine kleine Sensation gewesen wäre. Es soll eingeräumt werden, daß es sich um eine besonders übelriechende Brühe handelte,
Theodor Lessing: Samuel zieht die Bilanz und Tomi melkt die Moralkuh oder Zweier Könige Sturz. Verlag des „Antirüpel“, Hannover 1910, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Samuel_zieht_die_Bilanz_und_Tomi_melkt_die_Moralkuh_oder_Zweier_K%C3%B6nige_Sturz.pdf/69&oldid=- (Version vom 1.8.2018)