1817 mit dem 2. Schützen-Bataillon nach Sachsen zurück und erhielt in der Garnison Leipzig erwünschte Gelegenheit, seinen Wunsch die Universität zu besuchen, auszuführen und benutzte die erlangte Erlaubniß zum Acceß im dasigen Rentamt. 1821 ward das Schützen-Bataillon nach Döbeln versetzt und erst 1824 gelang es ihm, als Rentamtmann in Großenhain angestellt zu werden. Hier nun wendete er von da an, neben seinen Amtsgeschäften, seine Forschungen und wissenschaftlichen Bestrebungen der deutschen Alterthumskunde zu und bemächtigte sich durch eigene Nachgrabungen und Untersuchung der Ueberreste heidnischer Vorzeit dieser Wissenschaft so, daß es ihm möglich ward, die unten angeführten darauf bezüglichen Schriften herauszugeben. Besonderes Verdienst erwarb er sich durch Gründung einer gewerblichen Sonntagsschule zu Großenhain 1829 (von ihm 40 Jahre lang geleitet und seitdem von 2600 Zöglingen besucht), desgleichen durch Errichtung eines Gewerbvereins im Jahre 1832 und einer Stadtbibliothek (der ersten im Königr. Sachsen, enth. 3000 Bde.) in seinem Wohnorte. Die Dankbarkeit der sächs. Gewerbvereine hat zur künftigen Erinnerung an ihn 1866 eine Preuskerstiftung ins Leben gerufen, deren Zinsen für junge Gewerbtreibende zum erleichterten Besuch einer höheren Gewerbschule bestimmt sind und deren Capital bereits über 1000 Thaler beträgt. In seinen höheren Jahren gewährten ihm die Fortführung der oben genannten Anstalten sowie seine nachhaltigen Sammlungen, darunter eine Collection von 4000 Autographen, genügende Beschäftigung. Dem 84jährigen Greise ward vom Stadtrath und Stadtverordneten-Collegium beim Rücktritt vom Sonntagsschuldirectoriat eine Dankesadresse in einem schön ausgeführten Diplom überreicht.
Oberlausitzer Alterthümer. Mit Abbildungen. Görlitz, 1829. Anton. 12½ Bgn. 1 Thlr. 4 Ngr.
Ueber einige bei Radeberg gefundene Urnen. Mit Abbildungen. Halle, 1828. Ruff. 4 Bgn. 12 Ngr.
Ueber Mittel und Zweck der vaterländischen Alterthumsforschung. Leipzig, 1829. Hartmann.
Andeutungen über Sonntags-, Real- und Gewerbschulen, Vereine, Bibliotheken und andere Förderungsmittel d. Gewerbfleißes. 1834. – 2. völlig umgearb. Auflage u. d. T.: „Bausteine“ 3 Thle. Ebendas. 1835. 44 Bgn. 2 Thlr.
Der Herderolith. Eine Parabel. (Herders Humanitäts- oder Menschheit-Veredlungslehre geltend.) Dresden, 1836. Wagner. 1½ Bgn. 4 Ngr.
Förderungsmittel der Volkswohlfahrt. 2 Hefte. Leipzig, 1836. O. Wigand. 26 Bgn. 1 Thlr 15 Ngr.
Der Gewerbgeist im hermetisch verschlossenen Glase. Chemnitz, 1839. 2 Ngr. (Eine humoristische Allegorie, auf die nöthige Fortbildung der Gewerbtreibenden deutend.)
Gutenberg und Franklin. Zum Buchdrucker-Jubiläum. Leipzig, 1840. Weinedel. 4 Bgn. 7½ Ngr.
Blicke in die vaterländische Vorzeit; Sitten, Sagen, Mundarten, Bauwerke, Gerüche, Trachten etc. des heidnischen Alterthums und christl. Mittelalters der sächsischen Lande. 3 Bde. Mit 530 Abbildungen. Leipzig, 1843. Hinrichs. 44 Bgn. 3 Thlr.
Ueber Jugendbildung. 1–3. Heft: Häusliche Erziehung etc. – 4. Heft: Erziehungs- und Unterrichtsanstalten aller Art. – 5. Heft: Nacherziehung und Nachschulen der aus der Schule entlassenen Jugend. Leipzig, 1837–42. Hinrichs. 1 Thlr. 25 Ngr.
Ueber öffentliche Vereins- und Privat-Bibliotheken, wissenschaftl. Sammlungen etc. mit Rücksicht auf den Bürgerstand. 2 Hefte. Leipzig, 1843. Hinrichs. 21 Bgn.1 Thlr. 4 Ngr.
Die Dorfbibliotheken, Wander-Bibliotheken, Lesezirkel etc. auf dem Lande. Ebendas. 1843. 4¾ Bgn. 5 Ngr.
Der Sophienducaten, oder des Tischlers G. Walter Lehrjahre; eine Erzählung für junge Gewerbtreibende. Ebendas. 1845. 14½ Bgn. 15 Ngr.
Stadt- und Dorf-Jahrbücher (Ortschroniken) zur Förderung der Vaterlandsgeschichte. Leipzig, 1846. Friedlein. 5 Bgn. 5 Ngr.
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/283&oldid=- (Version vom 14.9.2022)