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Seite:Sächsisches Schriftsteller-Lexicon.djvu/255

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Tertius am Nicolaigymnasium zu Leipzig, habllitirte sich 1817 bei der dasigen Universität, erhielt 1819 den Auftrag zur Entwerfung eines Organisationsplans der Nicolaischule, führte denselben auch, unterdessen zur Conrector-Adjunctur aufgerückt, in Verbindung mit Dr. theol. Forbiger 1820 aus, empfahl Frotscher aus Schneeberg zum Rectorat, nachdem er selbst die Rectorats-Adjunctur ausgeschlagen und übernahm 1828, nach Ablehnung verschiedener ehrenvoller Rufe im In- und Ausland, das Rectorat zu St. Nicolai selbst. Er begründete 1830 eine neue Wittwencasse und 1846, als Verwandter Dr. Luther’s, die Luther-Stiftung. Im Jahre 1864 feierte er sein 50jähriges Amtsjubiläum und trat 1866 von dem Rectorat zurück, um, frei von Amtsgeschäften, der Universität seine wissenschaftliche Thätigkeit widmen zu können. Von Jugend auf der Poesie zugeneigt und bei seinen ersten Versuchen darin durch seine Lehrer ermuntert, hat er eine sehr große Anzahl lateinischer, griechischer und deutscher Gedichte durch den Druck veröffentlicht, durch jedes derselben aber das prophetische Wort eines seiner Lehrer (Prof. M.) bewahrheitet, welches derselbe bei einer seiner poetischen Productionen sprach: „Tu potes eximios, Nobbi, componere versus, Magnus Apollo Tibi det sua dona diu!“


Observationes in Propertii carmina. Leipzig, 1817. Weigel. (Habilitationsschrift.)

Revision der griechischen Classiker (in Gemeinschaft mit Steinhäuser) unter Benutzung von zum Theil gedruckten Collationen von Mss.) 1818.

Syntagma locorum parallelorum e poetis latinis. Leipzig, 1819. Märker. 25 Ngr.

Indices zu der Anthologia Palatina. 1821.

De Ciceronis incertorum librorum fragmentis. Leipzig. 1827.

De Catulli metris. I. Galliambis. II. De ceteris Catulli metris. Leipzig, 1820. Reclam. 15 Ngr.

De lectionibus quibusdam Xenophonteae Cyri Anabaseos. Leipzig, 1826. K. Tauchnitz.

Ueber das Epigramm des Markgraf Dietzmann in der Universitätskirche. Leipzig, 1823.

Xenophontis Cyropaedia, – Anabasis, – Memorabilia, unter Benutzung der Pariser Handschriften. Leipzig, 1825. K. Tauchnitz.

Ciceronis opera. 10 voll. Ebendas. 1826. 6 Thlr. 20 Ngr. (Recognition des Ernesti’schen Textes nach Incunabeln, nach neuern Collationen von englischen und italienischen Mss. und neuern deutschen Ausgaben, mit Beseitigung vermeintlicher Fragmente, Vervollständigung und Revision der chronologischen Ordnung der Briefe, neuen Argumenten zu den Fragmenten, mit literarhistorischen Notizen (von Orelli in seiner Ausgabe benutzt).

Ciceronis opera. Wohlfeilere Ausgabe für Schüler in 36 Abthlgn. Ebendas. 1826.

Ciceronis opera, uno volumine comprehensa. Ebendas. 1826. 7 Thlr. 15 Ngr.

Anhang zur 2. Ausgabe der ausführlichen griechischen Grammatik von Matthiä. Erklärung der Zeichen der gebrochenen Zahlen. 1826.

Progymnasmata poetica; in scholarum usum. Leipzig, 1833. Reclam. 9 Bgn. 15 Ngr.

Eclogae Portenses. Leipzig, 1834.

Otia philyreia, collectio carminum Grossmanno in jubil. dedicata. Leipzig, 1854. Hübner. 172 S. 1 Thlr.

Auszug aus der Schulordnung des Nicolaigymnasiums für den Landtag des Königr. Sachsens. Leipzig, 1835.

Heinrich der Fromme. Ein Beitrag zur sächs. Reformationsgeschichte. Leipzig, 1839. Kollmann. 7 Bgn. 15 Ngr.

Petition an den Rath u. Zuschrift an die Stadtverordneten. Zum Schutz der beiden Leipziger Gymnasien vor einer Combination. Leipzig, 1843.

Ptolemaei geographia. Mit Anmerkungen u. Indd. Leipzig, 1843. K. Tauchnitz. 694 S. 1 Thlr. 25 Ngr.

Stammbaum der Familie des Dr. Martin Luther. 1846. 2. Aufl. Leipzig, 1856. H. Fritzsche. 180 S. 10 Ngr.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/255&oldid=- (Version vom 14.9.2022)