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Seite:Sächsisches Schriftsteller-Lexicon.djvu/192

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1821 Archidiaconus zu Radeberg,

geboren 1783, 1819 Diaconus zu Radeberg und Pastor zu Schönborn.


„Lasset uns Gutes thun an Jedermann, allermeist aber an den Glaubensgenossen!“ – „Die Griechen sind unsere Glaubensgenossen.“ Zwei Predigten. Dresden, 1826. Arnold. 9 Ngr.

„Wäre es nicht besser, das Volk in einer wohlthätigen Unwissenheit zu erhalten, anstatt es aufzuklären?“ – und: „Welches waren von jeher die Ursachen, warum Einzelne ihre Mitbrüder in Unwissenheit u. Aberglauben zu erhalten suchten?“ – Zwei Kirchenvorträge. Ebendas. 1828. 2¼ Bgn. 5 Ngr.

„Warum werden wir Christen so oft auf den Tod Jesu hingewiesen?“ – Charfreitags-Predigt 1847. (Im Magazin für christl. Prediger, XXII, 1. 1850.)

 Unter dem Namen „Erich Haurenski zu Gard’Ehre“ erschien:

Obscurus, oder Carrière und Geständnisse eines modernen Finsterlings. Neustadt a. d. O., 1831. Wagner. 14 Bgn. 26 Ngr.

Alethophilus, oder der neue Glaube in der Christenheit. Ebendas. 1831. 21 Bgn. 1 Thlr. 12 Ngr.

Euthanatos, oder der Tod von seiner Lichtseite betrachtet, in Briefen. Ein Trostbuch etc. Ebendas. 1831. 22 Bgn. 1 Thlr. 12 Ngr.

Stimme eines Unbekannten an das edle Sachsenvolk nach den traurigen Ereignissen im April 1831. Ebendas. 1831. 3½ Bgn. 7½ Ngr.

Das wahre Christenthum, nach schrift- u. vernunftmäßiger Ansicht, oder der einzig richtige Weg zur Seligkeit. Ebendas. 1832. 12 Bgn. 15 Ngr.

Der Teufel ein Bibelerklärer?! Oder Beitrag zur Entscheidung über das Zwingende einer vernunftgemäßen Christenthums- u. Bibelansicht. Altenburg, 1834. Literatur-Comptoir. 21 Bgn. 1 Thlr. 15 Ngr.

Die Zeichen der Zeit, oder die jetzigen Bewegungen in der Natur, in der bürgerlichen u. religiösen Welt als Vorboten einer bessern Zukunft. Weimar, 1838. Voigt. 10 Bgn. 20 Ngr.

Die Obscuranten-Secten dieser Zeit in ihrer gefahrdrohenden Stellung gegen die Throne, Menschheit und Religion. Ebendas, 1841. 8 Bgn. 15 Ngr.




seit 1850 Königl. Sächs. Hofkapellmeister, Pianoforte-Virtuos u. Lieder-Componist zu Dresden,

geboren am 16. Januar 1804 zu Nürnberg, nach dem Tode seiner Mutter, der Sängerin Miedke, von deren Freundin, der Hofsängerin Krebs zu Stuttgart, als Adoptivkind mit großer Sorgfalt erzogen. Schon frühzeitig entwickelte sich des Knaben großes musikalisches Talent, so daß er, erst 6 Jahre alt, vor König Friedrich Mozart’sche Pianoforte-Concerte spielte und, 7 Jahre alt, eine Oper componirte. Er gab seinen Plan, Geistlicher zu werden, auf. 1825 begab er sich nach Wien (zu Seyfried, Beethoven) und wurde 1826 K. K. Kapellmeister am Hofoperntheater, 1827 aber Kapellmeister an dem in seinem Opernwesen durch ihn neuzuorganisirenden Hamburger Stadttheater. Ueberall zeigte er großes Directorialtalent, sowie sich seine Compositionen durch reizende Melodien auszeichnen. Von 1843–50 veranstaltete er Monstre-Concerte. Beim Dresdener Sängerfest ward er zu einem der Preisrichter und Dirigenten erwählt, errichtete 1833 in Dresden ein Lehrinstitut für Gesang mit Unterweisung in den Elementar-Wissenschaften und in der höhern Musikharmonie. 1872 trat er von der Oper zurück und behielt nur noch die Oberleitung der Kirchenmusik-Aufführungen in der katholischen Hofkirche zu Dresden. Auf dem Schiff „John Bull“, welches die Leiche Maria’s von Weber nach dem Continent führte, hielt K. die Trauerrede.


Sylva, die Macht des Gesanges. Oper, für stark besetztes Männerchor. (1830 zu Hamburg gegeben.)
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/192&oldid=- (Version vom 14.9.2022)