Richtung des Sächsischen Vaterlandes vor dem Throne Ew. Königl. Majestät niederlegen zu wollen.
Das Sächsische Volk bewährt seinen Ruhm ebensosehr auf dem Gebiete der Wissenschaft als auf dem der Schlachten, und der Muth zu den letztern kommt ihm aus seiner geistigen Bildung und der darauf gegründeten rechten Erhebung zu patriotischen Gefühlen. Die Wissenschaftlichkeit eines Volkes ist der Träger und die Literatur die Verkündigerin seines Ruhms. Auch in nachstehender Schrift wird dem Rechnung getragen.
Ew. Königl. Majestät dürfen daher mit Stolz und Freuden auf Allerhöchst-Ihr tapferes und geistig strebsames Sachsenvolk blicken und hoffen, dass dessen hervorragende, auch in seiner Literatur sich kund gebende Intelligenz ihm die ehrenvolle Stellung im deutschen Vaterlande zu sichern vermöge, welche ihm durch Ew. Königl. Majestät persönliche Tapferkeit und hervorragendes Feldherrntalent jüngst in erweitertem Maasse erworben ward.
Mögen daher die Augen Ew. Majestät mit Huld und Gnaden auf unserer Schrift ruhen und Allerhöchstdieselben bei der Unvollkommenheit aller menschlichen Werke, dem im folgenden Vorwort Ausgesprochenen in Beurtheilung des hier Dargebotenen, allergnädigste Berücksichtigung nicht versagen.
Dieser Hoffnung sich getröstend, verharrt
Leisnig, im November 1874.
Wilhelm Haan: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Seite VI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:S%C3%A4chsisches_Schriftsteller-Lexicon.djvu/006&oldid=- (Version vom 13.8.2016)