duftend! Meine Dose und meine Philosophie werden schon Stand halten. Am besten ist es aber, ich gehe dem ersten Sturm etwas aus dem Wege. (Rechts ab.)
Der Liebhaber (durch die Mitte). Niemand hier? Heda, wo steckt mein Liebchen? (An der Thüre links.) Anna, mein süßes Bräutchen, wo bist du, ich harre dein?!
Tochter. Ach, Gustav!
Liebhaber. Was ist das? Verweinte Augen?
Tochter. Unsre Hoffnung war vergebens!
Liebhaber. Wie?
Tochter. Mein Vater willigt nicht ein!
Liebhaber. Nicht möglich!
Mutter. Leider nur zu wahr! Aber lassen Sie den Muth nicht sinken. Eben wollten wir ausgehen, um uns bei den Verwandten Rath und Hülfe zu holen.
Liebhaber. Ich stehe erstarrt! Darauf war ich nicht gefaßt! Er willigt nicht ein? (Lachend.) O, wie wird mein Dünkel, mein Hochmuth gestraft! Ich dachte immer: du bist jung, bist hübsch und reich, du dürftest überall
Roderich Benedix: Unerschütterlich. J. J. Weber, Leipzig 1848, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Unersch%C3%BCtterlich_(1848).pdf/9&oldid=- (Version vom 22.11.2023)