weist den Zusammenhang der Dinge nach, sie klärt uns über Alles auf, reinigt uns von Vorurtheilen.
Liebhaber. Ein Philosoph weiß also über alle Dinge Rechenschaft zu geben?
Vater. Allerdings.
Liebhaber. Wenn ich Ihnen nun einen Gegenstand aufgäbe, würden Sie mir den vom philosophischen Standpunkte aus besprechen können?
Vater. Jeden Gegenstand.
Liebhaber. Z. B. eine Schnupftabaksdose.
Vater. Eine Schnupftabaksdose?
Liebhaber. Ja.
Vater (wehmüthig). Wie kommen Sie auf eine Schnupftabaksdose?
Liebhaber. Hm – es fiel mir eben ein. Wie ist mir denn, schnupften Sie nicht sonst?
Vater. Sonst – ja!
Liebhaber. Aha, und jetzt haben Sie es sich abgewöhnt, weil ein Philosoph nicht in den Fesseln der Gewohnheit liegen soll?
Vater (seufzend). So ist es!
Liebhaber Also eine Schnupftabaksdose philosophisch betrachtet?
Vater. Richtig. Nun denn: eine Schnupftabaksdose kann sein eine relative und eine positive.
Liebhaber. Relativ?
Vater. Allerdings. So lange die Dose noch unverkauft beim Fabrikanten steht, ist sie relativ; denn sie kann möglicherweise auch zu etwas Anderm, z. B. zu
Roderich Benedix: Unerschütterlich. J. J. Weber, Leipzig 1848, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Unersch%C3%BCtterlich_(1848).pdf/18&oldid=- (Version vom 22.12.2023)