„Ich flehe Sie an, sprechen Sie nicht einmal seinen Namen aus!“
„Sollte er eine Inkarnation Baphomets sein …?“
Mr. Smith taumelte geradezu an die Wand, nahm mit blitzartiger Geschwindigkeit Salz aus der Tasche und bestreute sich sorgfältig damit.
Zenon konnte das Lachen nur mit Mühe unterdrücken und näherte sich, nachdem er wegen des Scherzes um Verzeihung gebeten hatte, dem Ausgang.
„Ich habe eine große Bitte an Sie,“ so hielt ihn eine dünne Stimme auf.
Er blieb an der Tür stehen, die Langeweile, die sich plötzlich seiner bemächtigt hatte, mit Höflichkeit verdeckend.
„Wir veranstalten am Sonnabend in unserer Loge eine große Versammlung,“ sagte ernsthaft Mr. Smith und faßte ihn an einem Rockknopf.
„Mrs. Blawatska wird über ihre Reise nach Tibet und ihre Beziehungen zum Dalai-Lama Bericht erstatten. Geradezu unerhörte Sachen. Sie hat einen der tibetanischen Brüder mitgebracht, ein außergewöhnliches Medium. Nach dem Vortrag wird im engeren Kreis eine Seance stattfinden, Sie werden wahre Wunder sehen. Die Blawatska selbst wünscht Sie kennen zu lernen und wünscht, Sie möchten zur Versammlung erscheinen. Es werden nur Eingeweihte da sein. Wir haben es sogar Stead abgeschlagen, aber es liegt uns sehr daran, daß Sie kommen, sehen und sich von der Wahrheit unserer Lehre überzeugen …“
„Wird Mr. Yoe dort sein?“
Władysław Reymont: Der Vampir. Albert Langen, München 1914, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Reymont_-_Der_Vampir.djvu/247&oldid=- (Version vom 1.8.2018)